Neue Partnerschaft mit Netzwerk GUARDIANS FOR HEALTH
MAINZ. Die Initiative GUARDIANS FOR HEALTH startet in Rheinland-Pfalz die neue Gesundheitskampagne “Volkskrankheiten können an die Nieren gehen – was tun?”. Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung diskutierten Vertreter*innen verschiedener medizinischer Fachgesellschaften, der Landesregierung und weitere Akteure des Gesundheitssystems, wie sich die Versorgung und damit die Lebensqualität von Menschen mit Typ-2-Diabetes, chronischer Nierenkrankheit und Herz-Kreislauf-Krankheiten verbessern lässt.
“Als DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe liegt uns die bestmögliche Versorgung von Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen natürlich genauso am Herzen, wie die notfallmedizinische Akutbehandlung derselben im Rettungsdienst. Jede Anstrengung, die unternommen wird, um die Folgen der großen Volkskrankheiten zu minimieren ist unterstützenswert. Denn wer erst gar nicht an Diabetes, Nierenerkrankungen oder Herz-Kreislauferkrankungen erkrankt, wird auch deutlich seltener zum Notfallpatient im Rettungsdienst. Deshalb freuen wir uns, die Initiative mit unserer Expertise unterstützen zu können.” erklärt Jörg Steinheimer, Notfallsanitäter und Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe
„Es bleibt in der medizinischen Praxis noch viel zu oft unberücksichtigt, dass die so genannten Volkskrankheiten, die Niere, Stoffwechsel oder Herz betreffen, in enger Verbindung stehen, sich gegenseitig verstärken und den Krankheitsverlauf insgesamt beschleunigen können. Insbesondere Nierenkrankheiten werden dabei häufig unterschätzt. Wir wollen die isolierte, allein auf die Erkrankung fokussierte Betrachtungsweise verlassen, hin zu einem ganzheitlichen Behandlungsansatz, den die Patient*innen besser verstehen und an den sie ihre Lebensgewohnheiten bereitwilliger anpassen”, betont Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke, Leiterin der Klinik für Nephrologie, Rheumatologie und Nierentransplantation der Universitätsmedizin Mainz und des Medical Boards der Gesundheitskampagne.
In der Expertenrunde war man sich darüber einig, dass die Therapietreue gestärkt werden müsse, um Behandlungserfolge auszubauen und Folgeerkrankungen zu vermeiden. Patient*innen könnten dazu durch einen gesünderen Lebensstil und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beitragen. Ärzt*innen seien aufgerufen, die Möglichkeiten medizinischer Vorbeuge- und Behandlungsoptionen auszuschöpfen. Wenn es gelänge, Störungen der Organfunktion und Vorerkrankungen gemeinsam mit den Betroffenen besser zu kontrollieren, sinke auch das Risiko schwerwiegender Komplikationen und Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Herzschwäche, Schlaganfall, chronische Nierenkrankheit (CKD) oder Dialysepflicht deutlich.
Zwar seien in den letzten Jahren in regelmäßigen Abständen neue Erkenntnisse zur Reduzierung schwerwiegender Komplikationen bei Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf- und Nierenkrankheit in die Behandlungsleitlinien wissenschaftlicher Fachgesellschaften eingeflossen. Doch profitierten Betroffene, besonders die mit Mehrfacherkrankungen, noch nicht flächendeckend. Ein möglicher Weg, um dem entgegenzuwirken und eine bessere Versorgung zu erreichen, sei die Bildung von Netzwerken. „Mit interdisziplinären Expertennetzwerken könnten wir unseren holistischen Blick auf die Patient*innen noch besser verwirklichen und so eine umfassendere medizinische Versorgung erreichen”, hebt Dr. Barbara Römer, Vorsitzende des Hausärzteverbands Rheinland-Pfalz, hervor. „Dabei kann man auch noch Zeit und Kosten sparen, beispielsweise, wenn frühzeitig Präventivmaßnahmen ergriffen und damit schwerwiegende, behandlungsintensive Komplikationen vermieden werden.“
Die Experten waren sich einig: Eine umfassende und effiziente interdisziplinäre Zusammenarbeit ist auch deshalb von großer Bedeutung, weil die demografischen Entwicklungen, besonders die wachsende Zahl Älterer und der zunehmende Fachkräftemangel, die Sicherstellung der Patient*innenversorgung erschweren. Aus dem Grund sei es wichtig, dass bereits in der Aus- und Weiterbildung der Ärzteschaft Netzwerkarbeit als Erfolgsfaktor thematisiert werde.
Die Initiative GUARDIANS FOR HEALTH, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten a.D. Dr. h.c. Joachim Gauck steht, möchte mit der neuen Gesundheitskampagne “Volkskrankheiten können an die Nieren gehen – was tun?” weitere Partner*innen gewinnen, die sich für das Ziel einer verbesserten Versorgung von Menschen mit Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankung einsetzen. „Wir sind froh über jede neue Partnerschaft, die uns in diesem wichtigen Vorhaben unterstützt”, so Birgit Härtle, Projektleiterin von GUARDIANS FOR HEALTH und der Kampagne “Volkskrankheiten können an die Nieren gehen – was tun?”
Über Guardians For Health
GUARDIANS FOR HEALTH ist eine gemeinwohlorientierte Gesundheitsinitiative von Boehringer Ingelheim mit dem Ziel, die Lebensqualität von Menschen mit Diabetes, Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankung zu verbessern.
Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten a.D. Dr. h.c. Joachim Gauck und gemeinsam mit seinen Co-Initiatoren startet GUARDIANS FOR HEALTH ein bereichsübergreifendes Zusammenwirken von Patientenorganisationen, Ärzteschaft, Kliniken, Pharma- und Medizintechnikindustrie, Kostenträgern, Vereinen und den politisch Verantwortlichen in Rheinland-Pfalz.
Bisher haben sich bereits mehr als 50 Projektpartner für dieses interdisziplinäre Pilotprojekt in Rheinland-Pfalz registriert, um den gravierenden Folgen der Volkskrankheiten in einer Gesellschaft im demografischen Wandel noch wirksamer entgegenzutreten.