Bilanz der Nature One: 1.500 Festivalbesucher finden Hilfe beim Roten Kreuz

KASTELLAUN. Nach über 80 Stunden Sanitätsdienst beim Musikfestival Nature-One auf der ehemaligen Raketenbasis Pydna bei Kastellaun im Hunsrück, neigt sich der Einsatz für die 775 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Roten Kreuzes am Sonntagmorgen langsam dem Ende zu. Seit Mittwochnachmittag waren die Einsatzkräfte vor Ort und betreuten insgesamt rund 1.500 Patientinnen und Patienten.

 


Das feuchte Wetter zu Beginn der Veranstaltung und die milden Temperaturen mit kalten Nächten sorgten in der Summe für weniger Einsätze als in den Jahren zuvor. „Mit insgesamt 1.500 Hilfeleistungen, war es für uns als Rotes Kreuz ein entspanntes Festival ohne schwerwiegende Ereignisse. Auch die fast 50 Transporte in Krankenhäuser sind im Vergleich zur Besucherzahl sehr niedrig. Wir sind froh, dass die Besucher friedlich und weitestgehend ohne größere Notfälle feiern konnten. Die Wertigkeit des Sanitätsdienstes lässt sich jedoch nicht einzig an der Anzahl geleisteter Hilfeleistungen festmachen. Auch für potenzielle größere Einsatzlagen stehen die Kräfte des Sanitätsdienstes während der Veranstaltung jederzeit bereit. Dies muss man bei der Planung solch großer Events immer mit im Blick behalten.“ hebt Philipp Köhler, Pressesprecher des DRK auf der Nature One hervor.

Am Samstagabend erhielten die Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler noch Besuch vom neuen Staatssekretär des Ministeriums des Innern des Landes Rheinland-Pfalz, Daniel Stich. Dieser informierte sich im Gespräch mit DRK-Einsatzleiter Heinz-Dieter Wieß und Einsatzkräften über den Sanitätsdienst und dessen Besonderheiten. „Ich bin von der professionellen Leistung des Roten Kreuzes beim Sanitätsdienst während der Nature One und dem großen ehrenamtlichen Engagement sehr beeindruckt. Solche Veranstaltungen wären ohne ehrenamtliche Einsatzkräfte nicht denkbar. Daher danke ich allen, die sich in diesen Tagen für die Gesundheit der Besucherinnen und Besucher einsetzen, sehr herzlich.“ äußerte sich Stich begeistert nach seinem mehrstündigen Besuch.

Im Rahmen einer Hygieneüberprüfung des Medical-Centers des DRK auf dem Festivalgeländes, prüften Hygieneinspektorinnen des Gesundheitsamtes im Rhein-Hunsrück Kreis die hygienischen Bedingungen und die Einhaltung von Infektionsschutzmaßnahmen im Sanitätsdienst. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Es wurden keine Mängel festgestellt. „Es ist wichtig, dass auch wir sicher sein können, dass unsere Einsatz- und Hygienekonzepte praxistauglich und am Puls der Zeit wirken. Umso mehr freut es mich, dass der Sanitätsdienst auch in diesem Jahr bisher reibungslos verlaufen ist und unsere Strategie allen Überprüfungen mehr als Stand gehalten hat. Das alles funktioniert nur, wenn viele engagierte Menschen mit den unterschiedlichsten Kompetenzen Hand in Hand zusammenarbeiten. Genau das ist hier seit Jahren der Fall.“ resümiert DRK-Einsatzleiter Heinz-Dieter Wieß am Sonntagmorgen.

Bevor der Sanitätsdienst am Samstagmorgen mit der Tagschicht startete, verabschiedete sich DRK-Einsatzleiter Thomas Schlicht nach über 10 Jahren aus dem Team der Einsatzleitung. Die Rotkreuzfamilie auf der Nature One dankte ihm mit minutenlangem Applaus und großer Anerkennung für diese lange Zeit im Zeichen des Ehrenamtes.

Auch in diesem Jahr richtete das Team des DRK erfolgreich einen vollwertigen abgesetzten Arbeitsplatz der Integrierten Leitstelle Bad Kreuznach auf der ehemaligen Raketenbasis Pydna ein. Leitstellendisponenten des DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe versahen ihren Dienst auf dem Festivalgelände und stellten so eine direkte Verbindung zum Einsatzleitsystem der Leitstelle sicher.
Für die 775 Rotkreuzler endet der Sanitätsdienst auf dem Musikfestival nach 100 Stunden erst gegen Montagabend, nachdem auch die letzten Besucher abgereist sind.