Azubi Interview zur Notfallsanitäterausbildung

Maximiliane Gilcher ist Auszubildende zur Notfallsanitäterin im ersten Lehrjahr und macht ihre Ausbildung auf unserer Lehrrettungswache in Idar-Oberstein. wir haben mit Ihr über Ihre Eindrücke in der Notfallsanitäterausbildung gesprochen.
Welche Rolle spielt Humor in deinem Arbeitsalltag, um mit schwierigen Situationen umzugehen?
Mir persönlich ist Humor im Allgemeinen sehr wichtig, da er für eine gute Stimmung auf der Arbeit sorgt und auch nach anstrengenden Situationen dazu beiträgt, dass wieder etwas Entspannung einkehrt. Ich finde, es ist generell wichtig, mit seinen Kollegen gemeinsam lachen zu können und auch in langen und anstrengenden Schichten nicht den Sinn für Humor zu verlieren.
Welche Werte sind dir bei deiner Arbeit am wichtigsten und warum?
Ich finde, dass die Menschlichkeit und Empathie in unserem Beruf eine große Rolle spielen. Es ist wichtig, sich in die Patienten sowie die Angehörigen reinversetzen zu können und auf deren Ängste und Bedenken eingehen zu können. Des Weiteren ist es wichtig, nie die Ruhe zu verlieren und sich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen, auch wenn verschiedene Situationen im Einsatz mal etwas stressiger werden.
Was bedeutet für dich „Held“ im Kontext unseres Berufs?
Der Begriff Held ist sehr breit gefächert, aber trotzdem sehr eindeutig und bedeutet dennoch für jeden etwas anderes. Ich persönlich würde uns nicht als „Helden“ bezeichnen, da es unser Beruf ist, anderen Menschen zu helfen. Wir gehen genau wie alle anderen Menschen auf unsere Arbeit, nur besteht unsere Aufgabe eben darin, anderen Menschen in akuten Notsituationen zu helfen.
Wie hat sich deine Perspektive auf das Leben durch deine Erfahrungen im Rettungsdienst verändert?
Dadurch, dass man während unserer Schichten immer wieder den verschiedensten Schicksalen begegnet, lernt man meiner Meinung nach das Leben und die Zeit, die wir haben mehr zu schätzen. Man sieht häufig, wie unbeständig das Leben sein kann und wie schnell sich Dinge ändern können.
Was schätzt du am meisten an deinem Beruf?
An meinem Beruf finde ich verschiedene Dinge sehr beeindruckend. Eines davon ist z.B. dass wir an der Einsatzstelle eigenständig heilkundliche Maßnahmen durchführen dürfen und somit im besten Fall schon eine Verbesserung des Patientenzustands erzielen können, bevor dieser überhaupt in der Klinik eintrifft.
Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen im Rettungsdienst?
Ich denke, die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen ist für uns im Rettungsdienst sehr wichtig, da wir im Grunde bei jedem Einsatz mit anderen Berufsgruppen interagieren müssen. Bei jedem Patienten, den wir in eine Klinik bringen, arbeiten wir mit Ärzten und Pflegekräften zusammen, um die bestmögliche Behandlung des Patienten zu gewährleisten. Aber auch außerhalb des Krankenhauses kann es sein, dass wir auf die Polizei oder die Feuerwehr angewiesen sind oder diese auf uns, weshalb die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Berufsgruppen bei uns sehr wichtig ist.
Was würdest du jungen Menschen raten, die über den Beruf als Notfallsanitäter:in nachdenken ?
Ich kann nur sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt in diesen Berufszweig einzusteigen, da der Beruf sehr umfangreich und abwechslungsreich ist, man immer wieder neuen Herausforderungen gestellt wird, kein Einsatz dem anderen gleicht und es einfach schön ist zu sehen, dass man Menschen helfen konnte und dazu beigetragen hat, dass ihr Zustand wieder besser wurde, nachdem es Ihnen ursprünglich schlecht ging. Daher kann ich den Beruf des Notfallsanitäters nur weiterempfehlen!
Wir danken herzlich für das Interview und freuen uns, dass die Notfallsanitäterausbildung so viele positive Erfahrungen ermöglicht.