Praxistag mit Polizei und Bundeswehr: Azubis trainieren auf Truppenübungsplatz

Zum Ende des dritten Ausbildungsjahres in der Notfallsanitäterausbildung steht traditionell ein ganz besonderer Praxistag im Kalender. An diesem Tag geht es darum, das über drei Jahre erworbene Wissen nicht nur praktisch anzuwenden, sondern auch in komplexen und außergewöhnlichen Lagen zu vertiefen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Taktische Medizin sowie der Umgang mit einem Massenanfall von Verletzten (MANV) – Einsatzszenarien, die hohe Anforderungen an Teamarbeit, medizinisches Fachwissen und taktisches Vorgehen stellen.

In diesem Jahr hatten unsere Auszubildenden die Möglichkeit, in einer einmaligen und realitätsnahen Umgebung zu trainieren: dem Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Baumholder. Auf dem weitläufigen Gelände boten sich ideale Bedingungen, um verschiedene Szenarien realistisch und unter nahezu echten Einsatzbedingungen durchzuspielen.

Zusammenarbeit über Organisationsgrenzen hinweg

Besonders wertvoll war dabei die enge Kooperation mit unterschiedlichen Partnern. Gemeinsam mit Einheiten des Polizeipräsidiums Trier sowie Spezialkräften der Mobilen Kontroll- und Überwachungseinheit (MKÜ) der Bundespolizei wurden mehrere anspruchsvolle Lagen trainiert. Die MKÜ ist eine flexible Spezialeinheit der Bundespolizei, die vor allem für Observation, Fahndung und besondere Gefährdungslagen eingesetzt wird. Durch die gemeinsame Übung konnten unsere Auszubildenden erleben, wie eng polizeiliche und rettungsdienstliche Maßnahmen in solchen Szenarien verzahnt sind.

Special: Podcast zur MKÜ:

Eine Premiere war die Beteiligung der Bundeswehr-Feuerwehr, die mit eigenen Kräften in die Szenarien eingebunden wurde. Damit konnten die angehenden Notfallsanitäter*innen erleben, wie wichtig die Vernetzung und Abstimmung verschiedener Organisationen im Ernstfall ist – ein Aspekt, der in der Realität von großer Bedeutung ist.

Realistische Notfalldarstellung

Ein besonderer Dank gilt den Profis des DRK-Kreisverbandes Bad Kreuznach, die für die realistische Unfalldarstellung (RUD) verantwortlich waren. Mit viel Engagement, Schminktechnik und Spezialmaterialien sorgten sie für täuschend echte Verletzungsbilder – von schweren Blutungen bis hin zu komplexen Traumata. Diese Detailtreue machte den Praxistag für die Auszubildenden besonders eindrucksvoll: Die Simulationen wirkten nicht wie Übungen im Klassenzimmer, sondern wie echte Einsätze mit allen begleitenden Stressfaktoren.

Ein intensiver Trainingstag mit nachhaltigem Lerneffekt

Für unsere angehenden Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter war dieser Praxistag nicht nur eine Übung, sondern eine wichtige Erfahrung auf dem Weg in die Berufspraxis. Sie konnten erleben, wie entscheidend eine klare Kommunikation, strukturiertes Arbeiten und das richtige Setzen von Prioritäten sind, wenn viele Verletzte versorgt werden müssen und die Situation unübersichtlich ist.

Das Fazit am Ende des Tages: Ein lehrreiches, intensives und motivierendes Training, das die Auszubildenden optimal auf ihre künftigen Einsätze vorbereitet – und zugleich zeigt, wie wertvoll die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Bundespolizei, Bundeswehr-Feuerwehr und Rettungsdienst ist.

👉 Fotos: Deniz Gündogan